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Dienstag, 13. Juli 2010

Straßenverkehr in Nepal - Autsch!

ERSTER EINDRUCK
Vor dem Terminal von Taxi-Fahrern überfallen worden - erstmal Geld am Automaten geholt und schön zum Prepaid-Taxi-Schalter - und ab zum Bushof, der hier in kathmandu nur ein kleiner Schotter-Seitenstreifen an der Bundesstraße ist.

Auf dem Weg dahin stellen wir fest: Im Vergleich zu Mumbai ist Kathmandu schon fast ein Luftkurort mit angenehmen, fast deutschen Temperaturen - und der Verkehr kommt uns in der Stadt auch etwas weniger wuselig vor.

Nachdem wir wahrscheinlich zu viel dafür bezahlt haben, setzen wir uns in einen schönen neuen Toyota-Hiace Bus. (Vans und ihre Fahrer werden nicht alt in Nepal...) Eine Bettlerin mit Kind greift durch das Fenster und grabbelt an Jan rum. Der Bus fährt erst los, wenn auch die Hocker im Mittelgang voll sind... Auf der Heckbank sitzen wir zu 5.

Hatte ich schon erwähnt? Ich kann Mütter, die ihre Kinder zum Betteln mitnehmen, nicht ab... egal ob in Nepal am Bushof, oder in Deutschland in der Winterkälte vorm Aldi.

EINE BUSFAHRT, DIE IST TÖDLICH

Von Kathmandu nach Pokhara sind es ca. 200km auf der Landstraße. (Leider) ist die Straße Asphaltiert -> Die Fahrzeuge können so schnell Fahren, das Frontalkollisionen Lebensgefährlich werden.

Es gibt Länder, die vielleicht besser nie Autos bekommen hätten... Belgische Autofahrer genießen nicht den besten Ruf - ich hab auch schon Polen, Ukraine, Mumbai und China gesehen... die schnallen sich alle nicht an und fahren schon ziemlich bescheuert. Aber die Nepalis sind schlimmer!


Nirgendwo sonst hab ich so viele Busse und LKW an der Kante zum Abgrund hängen sehen während die Fahrgäste noch aus dem Heckfenster aussteigen.

Das volle Programm: Blutige Menschen auf der Pickup-Ladefläche, umgekippter Bus, LKW rückwärts ins Haus gerollt und unzählige zermatschte Fahrzeuge am Straßenrand. Typischerweise sind jeweils die Fahrerkabinen zerfleddert, weil mal wieder ein Überholmanöver schief gelaufen ist.


Unser Mini-Van hat nur eine Reifenpanne. Während das Rad gewechselt wird, heizen die LKW mit voller Geschwindigkeit an uns vorbei - sie wollen den Schwung behalten. Gegenverkehr ist nicht wichtig - man muss dan eben hupen. Wir steigen aus und beobachten das aus LKW-Sicherer Entfernung. Ein paar Kilometer später wird der platte Reifen in einer Reifen-Flick-Werkstatt am Straßenrand abgegeben und wieder an den Bus montiert. Der Ersatzreifen hatte KEIN Profil mehr...

Der moderne Motor erlaubt unserem Fahrer leider zu fahren wie ne gesengte Sau. Wir überholen alles was wir sehen - niemand überholt uns.

RÜCKFAHRT

Ein Schlauchboot im Fluss und ein Stau - so einen langen Stau auf der Landstraße hab ich nichtmal bei Rock am Ring gesehen. Irgendwo da vorne ist eine Überholung schief gelaufen: Bus gegen LKW - beide Fahrerkabinen jeweils auf der Fahrerseite zermatscht bei den Fahrgästen bin ich mir nicht sicher, aber die Fahrer brauchten wohl keinen Krankenwagen mehr.


Fazit: Ich empfehle jedem Nepal-Urlauber, ein Flugzeug zu nehmen. Nepalesische Kleinflugzeuge haben zwar nicht den besten Ruf und ich denke, dass so manche Fluggesellschaft auf der schwarzen Liste der EU steht. Die Liste mit Unfällen auf Wikipedia ist lang - aber mit Fliegern passiert nicht jeden Tag eine Massenkarambolage, denn da oben gibt's nicht soviel Gegenverkehr, der um jeden Preis überholen will. Echt jetzt. Zur Not kommt vielleicht noch ein großer Bus in Frage. Bei einem Crash hat man dann noch ein paar Tonnen unterm Arsch, die den Unfallgegner wegrammen - Impulssatz oder so... Wirklich auf keinen Fall einen Kleinbus nehmen, auch wenn man einen Tag länger brauchen sollte!

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