Hurra! Mein eigener Internet-Anschluss geht wieder...
ich kann beim Arbeiten wieder Radio hören und die Bilder hierhin hochladen macht so auch mehr Spaß.

Dienstag, 13. Juli 2010

Neue Straßen braucht das Land


Ich bin auf dem Foto drauf - ziemlich genau in der Bildmitte und ich winke. Die Brücke, auf der ich stehe, ist die neue Brücke und überspannt den Fluss in vielleicht 40 Metern höhe. Bis vor wenigen Jahren war die alte Brücke im Hintergrund (Bild vergrößern und Suchen!) DER Weg im Tal. Bishwa meint, dass es hier noch vor 5 Jahren Staus aus Maultierherden gab. Jetzt gibt es am linken Ufer hinter den Bäumen eine Schotterpiste... Wenn man hier im Himalaya ein Tal auf der Landkarte sieht, heißt das noch lange nicht, dass es dort auch eine Straße gibt. Täler, die ja eigentlich DER Ort für Verkehrswege sind, können hier verdammt unwegsam sein. Ein prominentes Beispiel ist das Tal im Süden des Mount Everest. Praktisch alle Bergsteiger müssen hier nach Lukla (äußerst abenteuerliche Landebahn) eingeflogen werden - das Tal unterhalb ist eine komplett unerschlossene Schlucht.

WANDERWEG -> LANDSTRASSE
Was manchmal beim Wandern auf dem komplett gepflasterten Weg stört, sind die Baustellen, bei denen der Weg manchmal komplett zugekippt wird... aber hey, die Leute kriegen ihre allererste Straßen- d.h. Schotterpistenverbindung an den Rest der Welt - ein kleiner "Luxus" in einem Land mit recht Straßenbau-Feindlicher Landschaft, das - man muss es einfach so sagen - verdammt arm ist.

Straßen haben hier natürlich ihre Vor-und Nachteile. Zum einen wird die Geldquelle, der wandernde Tourist von seinem schönen Wanderweg vertrieben - die Läden an manchen Abschnitten können eigentlich direkt dicht machen, wenn der bautrupp anrückt. Die Besucherströme werden mit dem Bus vorbeirauschen, wenn die Leute keine Schotterpisten zum Wandern mögen.

Auf der anderen Seite gönne ich jedem Dorfbewohner einen Straßenanschluss, über den er seine Ernte wegbringen kann und über den der Krankewagen in halbwegs vertretbarer Zeit ankommt, wenn's mal nötig ist. Auch ich fühl mich besser bei dem Gedanken "Gebrochener Fuß - kein Ding, der Jeep macht das schon"

Im letzten Bürgerkrieg vor ein paar Jahren wurde, nach dem was uns unser Guide erzählt hat, zum einen einige Korrupte Politiker mehr oder weniger gewaltsam aus ihrem Amt entfernt und eines der wichtigen Ziele der maoistischen Rebellen war eben genau dieser versträkte Straßen/Schotterpistenbau in abgelegenen Gebieten.

Das Gandak-Tal - auch bekannt als das tiefste Tal der Welt, weil es mit gerade mal 2500m zwischen 2 8000ern, die gerade Mal einen Abstand von 30km haben zwischendurch geht - hat est vor 5 Jahren eine Straße bekommen. Eine Landstraße ist hier eigentlich eine grobe Schotterpiste, die es in der Bauform in Deutschland als normalen Schotter-Waldweg gibt. Nach Norden kommt man aus dem Tal nicht raus - die chinesen machen das ziemlich dicht und sosnt gibt's halt noch die Landebahn in Jomsom, die eine abenteuerliche 180° Wende im engen Tal von den Piloten verlangt. Sosnt gibt's für Nicht-Bergsteiger keinen vernünftigen Weg aus dem Tal raus zum Rest der Welt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen