Weil's den Briten in Indien zu heiß war, haben die so genante "Hill Stations" gebaut - Städte oben auf irgendwelchen Bergen, die so hoch sind, dass es dort schon merklich kühler wird.
Darjeeling ist so eine Hill Station und uns wird es langsam zu warm in Mumbai, denn die Regenzeit ist vorbei und die Oktoberhitze geht langsam los.
Wir freuen uns über das Nebelige, verregnete Wetter auf ca. 2000m Höhe in den grünen Hügeln, die dem Himalaya vorgelagert sind.
Hier bekommen Klaus und Isolde, die bis dahin eher in Südindien unterwegs waren nochmal einen Eindruck vom Norden, der hier eigenltich schon gar nicht mehr indisch ist.
FAST IN CHINA GEWESEN...
Nach Nepal sind's von hier aus 20km, und nach China und Bhutan ist es auch gar nicht mehr so weit.
Für ein paar Tage wird für Jan und mich die tibetische "Momo" zum Grundnahrungsmittel, denn die Teile gibt's in Mumbai nicht.
Momo läuft in anderen Teilen Chinas unter dem englischen Namen "Dumpling" - ist im prinzip eine etwas klein geratene Maultasche, die entweder in einer mehrstufigen Siebboden-Kollonne gedampft wird oder einfach im Wok frittiert wird.
...ABER IRGENDWIE ISSES NOCH INDIEN
Die indischen Einflüsse machen sich dann doch bemerkbar durch die allgemeine Sauberkeit,...
...kreative Klempnerei und - was man auf den Bildern nicht sieht: Luftverschmutzung. Die Straße ist voll mit Jeeps ohne Abgasfilter. Bei jedem Stromausfall (scheint immer Abends kurz nach Sonnuntergang zu passieren) schmeißen hunderte Hotels und Restaurants ihren kleinen Zweitakter-Generator an.
HOHE BERGE
Bei seeeeehr gutem Wetter sieht man von Darjeeling aus den Mount Everest und den Kangchendzönga, die Nummer 3 weltweit. Wir sehen vor allem Nebel, aber das ist uns gerade ziemlich Latte... unsere 8000er haben wir schon gesehen.
UN WAT IS MIT TEE?
Statt dessen gucken wir uns die Teeplantagen, auf denen der Weltberühmte Darjeeling-Tee wächst und schauen uns eine Teeverarbeitungsanlage an.
Je kleiner das Blatt, desto teurer der Tee. Die Stengel werden zermahlen und kommen in Teebeutel.
Die Tasse Tee beim Anschließenden Teestubenbesuch lassen wir aber stehen... Die hätte 50 Rupien gekostet...
...eine Teepflückerin macht nach Angaben unseres Teeplantagenführers 67 Rupien am Tag. Das ist mit 1,10€ sogar oberhalb der Armutsgrenze!
EINE INSEL MIT ZWEI BERGEN
Meine Kamera bekommt noch ein bisschen Arbeit am Bahnhof von Darjeeling, denn hier fährt man noch mit Dampf! Tschu tschu!
Hier haben die Briten einfach mal ein Gleis bis auf 2200m über dem Meer hochgelegt, damit sie diesen angenehm kühl-regnerischen Ort besuchen können, indem man stilvoll genüsslich tee-schlürfend da hoch rollt.
Mit Zahnrad- oder Seilbahnen hatten es die Briten damals wohl noch nich so - ist vielleicht auch besser so. Der Mann in der Tourist-Information erzählt uns ganz gemütlich, als ob es die gewöhnlichste sache der Welt wäre über die Seilbahn in Darjeeling:
"The ropeway is closed. There was an accident. Four people died."
"Did it fall down?"
"Yes."
Die Bahn fährt fast immer an der Straße lang, auch schonmal direkt vorm Gemüsestand entlang.
WIE NIIIIIIIIIIIIIIEEDLICH
Hier oben in Darjeeling ticken auch die Straßenhunde ein bisschen anders. Die haben in dem kühleren Wetter etwas dickeres Fell und kuscheln schonmal und benutzen sich gegenseitig als Kopfkissen.
INDISCHES BÜCHERREGAL
In Andy's Guesthouse (übrigens sehr zu empfehlen - drinnen sauber und oben drauf herrliche Dachterrasse) stoße ich auf ein paar Kuriositäten. Aus allen englischsprchigen Reiseführern sind die Seiten mit Darjeeling rausgerissen, die übrige Literatur ist wild gemischt.
Also ich hätte jetzt die Biografien von Clinton und Hitler nicht nebeneinander ins Regal gestellt - *ähem*. Wie schonmal erwähnt, diese Geschichte mit Hitler = Böse ist hier in Indien noch nicht ganz angekommen.
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