Eine Sonderausgabe zum Thema T-Shirts am IIT.
Die Leute laufen hier mit T-Shirts rum, die schonmal mit Sprüchen bedruckt sind, die schon fast Fremdscham auslösen...
Die Top-Hits sind billige Anmachsprüche wie "I lost my Number - can I have Yours?"
oder etwas wohlbeleibte Männer mit "If being sexy is a crime, arrest me!" - keine Sorge, den Kerl verhaften die schon nicht.
Dann gibt's da noch diese "oh mein Gott, was bin ich schlau, toll und überhaupt - Shirts" "RarIITy counts"
Ich kenne Ali zum Glück - der meint das nicht ernst, aber bei anderen Leuten mit dem gelichen Shirt mach ich mir manchmal Sorgen.
Es gibt aber auch einfach lustige Dinger - gerade meine Nachbarn aus Äthiopien gucken nicht genau nach, was da eigentlich auf ihren Shirts steht, die sie im Laden oder auf dem Markt kaufen.
Mein persönlicher Liebling. Tadesse hat sich auf einem Markt in Äthiopien ein Werbeshirt von einem Viehhändler aus einem Kuh-Kaff in Südbayern gekauft - der Name Hasenweiler erklärt denk ich mal alles. Schon geil: Die Firma verkauft unter anderem Kühe zum schlachten und der rennt damit durch Indien ;-) Jetzt weiss ich auch, wo die Klamotten aus der deutschen Altkleidersammlung landen...
Sieht cool aus, oder? Ankit hat sein Gsoc Shirt an. Die Tatsche, dass er das hat bedeutet, dass er beim "Google Summer of Code" erfolgreich gerockt hat. Hier in Indien muss man sich dafür zum Glück nicht die wenigen sonnigen Sommertage, sondern nur die Regenzeit um die Ohren schlagen während man im Dunkeln vor der Kiste sitzt. Die Sonnenbrille hat er eigentlich nur auf, weil er Grippe-Bedingt nicht so viel Licht ab kann und eigentlich gerade total fertig ist. Aber zu dem Matrix-Bildschirmschoner passt es schon...
Mehadi und sein Gangster-Shirt. Auch wenn er immerhin aus einem Nachbarland von Somalia kommt und in einschlägigen Filmen sowas bemerkt wie "Die Piraten da reden ja gar nicht somalisch - voll gefälscht die Szene!" Der Kerl ist total nett und hat mich bis jetzt nur zum Abendessen in diversen leckeren Restaurants entführt - eigentlich haben wir ihn öfter entführt als er uns... an Öltanker hat er sich noch nicht rangemacht.
Best education plans start with DAD and end with DAAD... naja, ich werde immer noch von Papa finanziert, der DAAD wollte nicht.
Kiros glaubte, er würde in einem Laden in der recht westlichen R-City-Mall auf seriöse Ware treffen... das T-Shirt fällt wohl eher in die Kategorie Scherz-Artikel - hat den Spruch "Enjoy Cocaine" aber nicht nur aufgedruckt, sondern hochqualitativ aufgestickt.
Der Mann hat wirklich Pech - dieses Shirt ist wohl eher für weibliche Trägerinnen bedruckt worden.
Jaganmoy JJ Jodder und sein "Strangers have the best Candy"-Shirt. Er meinte, es wäre irgendwie zwiedeutig... Mir fallen spontan unsere Gummibärchen, von denen er immer noch keine zum probieren bekommen hat (Unser Fehler) - und dieser Campervan, mit wir 2007 wochenlang durch Australien gecruist sind.
... was das Archiv so hergibt - aber das ist eine andere Geschichte und schon 3 Jahre her.
"I was born intelligent but education ruined me." Endlich mal jemand mit ner gesunden Einstellung zum Thema Uni und so...
Ein Verfahrenstechniker-Shirt mit Tischtennis in der Destillationskolonne... warum haben die am AVT in Aachen sowas noch nicht rausgegeben?
Jaja, des Leben is scho hart...
Miau! Jetzt weiß ich nur nicht, wieviel Kopfgeld es für die Katze gibt...
Donnerstag, 28. Oktober 2010
Samstag, 23. Oktober 2010
Kalkutta und Gangesdelta (FR 15. - SO 17.10.)
Nachdem wir schon vor ein paar Wochen mit Papadurch Kalkutta auf Durchreise nach Darjeeling waren, wird es diesmal Zeit, Kalkutta aus "indischer" Perspektive kennen zu lernen. Unser Nachbar Jaganmoy "JJ" Jodder aus Zimmer 007 hat uns eingeladen, ihn zu Hause bei seiner Familie, die in einem Vorort wohnt zu besuchen.
Weil wir schon verdammt viele Vorlesungen geschwänzt haben, muss das alles an einem (von uns) verlängerten Wochende passieren. Die Züge brauchen 30 bis 38 Stunden für die Strecke - also muss uns SpiceJet nochmal helfen. Heute fliegen wir mit "Mustard".
JJ wohnt praktischerweise in der Nähe vom Flughafen und holt uns direkt am Ausgang ab. Diesmal können wir direkt an den ganzen Taxifahrern vorbeilaufen... JJ weiß noch gar nicht, wie sehr wir uns darüber freuen.
Eines der großen Missverständnisse, dass unseren ganzen Aufenthalt durchzieht ist wieder mal: Wir Europäer sind nicht mir reichen Indern gleichzusetzten.
Wir können 20km laufen, wenn es nicht gerade neben einer Straße in der Großstadt ist und wir ziehen einen normalen Linienbus einem Taxi vor - keine lästigen Preisverhandlungen und bei einem eventuellen Unfall mehr Tonnen unter'm Hintern.
"We Hate Taxis!" Darüber wundert sich JJ ein bisschen, aber er mag Taxis eigentlich auch nicht.
Die Bushaltestelle ist etwas versteckt. Eigentlich hat der Flughafen gar keine Bushaltestelle, aber an der Hauptstraße in der Nähe hält der ganz normale Linienbus trotzdem an. Um dahin zu kommen muss man "einfach nur" vorbei an kaputten LKWs einen ungepflasterten Trampelpfad durch ein paar enge Gassen gehen und nach so 500m ist man schon da. Für reiche Inder scheint dieses öffentliche Transportmittel nicht in Frage zu kommen.
Wenn man sich jetzt in die Lage von jemand versetzt, der gerade aus Frankfurt kommt, ist dieser Weg vom internationalen Flughafen zur Bushaltestelle wieder mal UNGLAUBLICH! Natürlich fliegt Lufthansa auch direkt hierhin...
In ein paar Monaten gibt es wahrscheinlich auch einen Regionalzug, der einen vom Flughafen in Kalkutta abholt. Der Bahnhof steht schon.
Nach so 20min im Bus steigen wir um - weiter geht's mit einem "Van". Van wird üblicherweise mit "Lieferwagen" oder "geschlossener LKW" übersetzt.
In diesem Fall ist es ein Fahrrad mit 3 Rädern und einem übergroßen Gepäckträger, der aus einer 1x1m großen Holzplatte besteht. Wir haben Spaß während wir durch die bunten, wuselnden Gassen kurven und ein paar Beweis-Fotos schießen. Wir sind wieder mal in Indien - im echten Indien.
JJ's Mama hat schonmal das Mittagessen vorbereitet. Es gibt Reis und drei verschiedene Currys. Eigentlich hab ich mich an Reis und Curry schon sattgegessen - aber hier genieße ich das Essen tatsächlich! Im Unterschied zu unserer Mensa ist ihre Gewürzmischung richtig lecker. Ach ja - und da war noch diese kleine Chilli-Schote, vor der man mich nicht gewarnt hatte... ich hatte mich schon fast damit abgefunden, dass sie Schärfe von indischem Essen ein Vorurteil ist... Ich habe Tränen in den Augen und habe erstmal Schluckauf ;-)
Mit ein bisschen purem Reis lösche ich das Ganze. Puh! JJ meint "Ach, die Chilis essen wir eigentlich nicht mit und schieben sie an den Tellerrand" - Naja das wäre ja langweilig gewesen. Irgendjemand fragt uns, was es so bei uns in Deutschland zu Mittag gibt... Vor mir habe ich gerade ein Kartoffel-Grüne-Bohnen-Curry und Reis stehen... mmmh. "Eigentlich das gleiche, aber anders gewürzt und mit Speckwürflen."
JJ's Schwestern ist mit dem Nudelholz zu gange. Die runden Teilchen werden frittiert.
Es gibt auf dieser Welt ein kleines ungeschriebenes Naturgesetz: "Mama macht das beste Essen. Nur Oma kocht manchmal noch besser. Egal, wo du herkommst". JJ der (natürlich) ohne Besteck einfach mit den Händen und ein bisschen Brot den Reis gegessen hat, leckt sich nicht nur die Fingerspitzen, sondern auch die Handflächen :-)
Außerdem sind die Wörter "Mama" und "Papa" interkontinental und auch sowohl in Indien als auch in China bekannt.)
Als mein Teller leer ist (Großer Erfolg - gegen indische Hausfrauen anzuessen ist nicht einfach) kommt plötzlich der Nachtisch: Obstsalat und selbstgemachter Joghurt. Der Obstsalat hat plötzlich so vertraute Zutaten: Apfelstückchen, Bananenscheiben und Kirschhälften in dünner Joghurtsoße. Der Joghurt kommt frisch aus dem Kühlschrank in einer Tonschüssel.
Das Nachmittagsprogramm ist verdammt interessant. Wir haben die Ehre, die komplette Familie auf der Tour zur "Durga Puja" zu begleiten. Für Hindus aus West-Bengalen ist das quasi der Weihnachts-Gottesdienst, wenn ich das richtig verstanden hab.
Papa ist selber Kassenwart des Tempels um die Ecke (hier auf dem Foto). Durga lernt man manchmal in Reli als die Göttin mit den vielen Armen, die son bisschen nach idealer Hausfrau ausschaut, die gleichzeitig kochen, putzen, waschen, Betten machen, Blumen gießen und die Stullen schmieren kann... naja - das sieht die hinduistische Mythologie ein bisschen anders.
Kurzum: Wir schnappen uns eine(!) Rikscha (mit insgesamt 6 Leuten plus Fahrer),
überqueren ein paar S-Bahngleise (auch ohne offizielle Bahnübergänge) und besuchen einen Tempel.
Draußen vor dem Tempel geht eine Treppe runter zum Hugli, ein Nebenarm des Ganges, wo tatsächlich Leute am Baden sind und Blumen opfern.
Im Tempel Innenhof ist Barfußpflicht und Fotoverbot und ganz schön viel buntes Gewusel - Trotz Gewusel schaffen wir es, einen blick auf die heilige Statue im Inneren des Tempels zu werfen.
Danach geht's weiter auf die andere Seite des Flusses. Die Straßen sind verstopft, auf der Brücke Staut es sich - also nehmen wir ein Boot Marke "Nussschale" für unsere kleine Kreuzfahrt auf dem Ganges. Unsere Gastgeber fragen uns noch, ob wir Bedenken haben "Könnt ihr schwimmen, oder sollen wir vielleicht doch Bus fahren?".
Wir haben absolut keine Bedenken. Bilder von Boote dieser Bauart kommen in deutschen Medien meistens im Zusammenhang mit mediterranen Fischern oder Leuten, die von Afrika nach Lampedusa rübermachen vor... Die Fahrt macht richtig Laune - vor allem, weil immer weider kleine Regenschauer anfangen und wieder aufhören und die Crew jedesmal das "Dach" ausrollt - und wieder einrollt. Das Dach ist hier eine Plastikplane, deren Ecken einfach von Passagier zu Passagier weitergericht werden, um sie über dem Deck auszubreiten.
Das Boot ist gar nicht mal überfüllt - ein paar freiwillige Warteschlangenverwalter teilen die Leute in Gruppen mit gesunder Größe ein.
Am anderen Ufer erwartet uns eine relativ neue Tempelanlage, die ein reicher Inder gestiftet hat. Draußen vor dem Tempel findet eine Art Gottesdienst statt, die etwas mit pausenlosem Trommelwirbel und Mönchen in orangen Gewändern zu tun hat.
Auf der Busfahrt nach Hause gibt's einen unglaublichen Stau - aus dem Nichts. Einfach, weil die Straße nur zweispurig ist und Fahrer in beiden Richungen kompromissloses Überholen, stehen sich hinterher zwei Fronten gegenüber und nichts geht mehr. Nach einer gefühlten Stunden löst sich das Chaos auf und wir kommen nach Hause wo's wieder lecker Abendessen gibt.
SUNDERBAN
Sunderban ist ein Teil des Gangesdeltas - voll mit Inselchen und Teil vom Unesco-Welterbe. JJ wurde hier geboren und sein Opa wohnt mit seinem stolzen Alter von 91 Jahren immmer noch da.
Morgens um 6 werden wir geweckt - Papa stellt fest, dass unser Zug gerade vor 5 Minuten weggefahren ist...
So um 8 machen wir dann den zweiten Anlauf, der S-Bahnhof Hridaypur ist im Marschtempo eines Pendlers in 5 Minuten zu erreichen. JJ's Papa hat auf dem Weg zum Bahnhof eine ähliche Geschwindigkeit wie mein Papa, wenn er den IC nach Frankfurt braucht. Diesmal kriegen wir den Zug und rollen nach Hasnabad, der Endstation, 2 km vor der Grenze zu Bangladesh.
In der S-Bahn kann man vor allem Essen und Tee kaufen, aber dieser fliegende Händler hat auch die Zahnbürste für nach dem Essen...
...und kommt überall vorbei, auch wenn der Zug gar nicht mal so leer ist.
Von Hasnabad aus werden unsere Verkehrsmittel etwas abenteuerlicher. Erstmal mit der Nussschalenfähre über den Fluss, weiter mit einem etwas klapprigen Bus, den wir nur mit etwas Joggen noch erwischen, dann nochmal Böötchen fahren und...
...weiter mit einem Jeep-Verwandten Gerät, wo irgendwie 35 Leute reinpassen.
Damit fahren wir an der Grenze von Bangladesh entlang Richtung Süden, wo dann der Sunderban-Nationalpark anfängt. Auf der anderen Seite von einem kleinen Fluss steht plötzlich Dschungel. Davor hängt ein Zaun, der helfen soll, Tiger von den Haustieren fern zu halten. Und auf den Bäumen sitzen alle möglichen Vögel und ich hab kein Wahnsinns-Swarovski-Fernglas aus dem Zivildienst dabei... verdammt.
Dummerweise bekomme ich genau hier langsam Probleme mit meinem Bauch - und freue mich inzwischen schon über sehr einfach gestrickte sanitäre Anlagen... Schon noch aus Keramik, aber nur zum Hinhocken, ohne Dach, aber dafür mit Hüft-hohem Vorhang.
...unser Klopapier haben wir zum Glück mitgenommen. ;-)
Nach der zweiten Böötchen-Überfahrt haben dann auch die Stromleitungen aufgehört. Hier macht man sich den Strom selber.
Und Wasser gibt's entwerder eimerweise aus dem Tümpel, oder am Dorfbrunnen.
JJ ist Geologe. Dieser ganz normal aussehende Dorfbrunnen ist ganz nebenbei auch eine Erdgasquelle. Das Wasser läuft ohne zu Pumpen aus dem Stutzen und schäumt wie Bier aus einem frisch angeklemmten Fass. Wenn man den Stutzen zuhält und die Pumpe überlaufen lässt, kann man den Pumpenkopf mit einem Streichholz anzünden - es bildet sich eine 40cm hohe, blaue Stichflamme.
Eines von vielen kleinen Bauernhäusern mit Strohdach, an denen wir vorbeikommen. Sieht hübsch aus - ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob ich hier auf Dauer wohnen möchte - im Anbetracht der Tatsche, dass diese Gegend hier beim letzten Zyklon ziemlich gelitten hat.
Noch ein Häuschen. Den frisch geklinkerten Weg daneben hat die Regierung nach der letzten Überflutungkatastrophe gesponsert.
Ein kleines Gehöft mit Lotusblumen im Tümpel.
Spontan besuchen wir abends noch JJ's Großeltern, die auf der gleichen Insel im Delta wohnen und übernachten dort. Opa (91) wohnt in einem kleinen Dorf - Google Earth kennt das unter dem Namen "Astakhali" - JJ hat den Namen noch nie gehört. Opa's Gartenpforte ist direkt auf dem Fluss-Deich, auf der anderen Seite ist Bangladesh. Auf dem Weg dahin werden wir vom indischen Grenzschutz inspiziert - der grüne Mann mit der MG war einfach mal neugierig... Leute mit deutschem Personalausweis untersucht er nicht so oft in dieser Gegend.
Opa ist zwar schon alt, häkelt aber noch immer seine eigenen Fischernetze und kümmert sich um seinen Garten mit den Mangos und Bananen. Weitere Bewohner sind noch die 3 Gänse, die Laut geben, wenn Fremde kommen und quasi den Hofhund ersetzten und natürlich mehr als eine handvoll Rinder, die schon in ihrem "Schalfzimmer" stehen als wir kommen. Ich schaffe es leider nicht ganz, ihn zum Geschichten erzählen zu bringen - immerhin hat er die Sache mit der indischen Unabhängigkeit miterlebt und hatte plötzlich eine Grenze direkt vorm Haus, wo vorher keine war... Vor dem ganzen Internet-gedöns und dem hupenden Verkehrschaos hat ihn seine abgelegene Insel ein bisschen gerettet - schwein gehabt!
Die Insel hat noch keine Stromleitung, also sitzen wir im Kerzenlicht, während unser Abendessen auf einem "Cow-Biscuit"-Feuer gekocht wird. Mit der knappen Vorwarnzeit konnte Oma "nur" ein paar süße Kringel, Kügelchen und Kuchen, Reis und Dhal machen. Ich selber hatte nicht mehr viel davon - ich lag schon fix und fertig im Bett und alles drehte sich son bisschen.
Ein Magenproblem und ein Besuch bei Großeltern passen einfach nicht zusammen - verdammt!
Noch vor dem Morgengrauen werden wir von mehreren "Kikeriki"-Geräuschen geweckt. Das erste kommt aus JJ's Handy, die nächsten Male scheinen original vom örtlichen Geflügel zu kommen.
Erst im Morgengrauen sehen wir Opa's Anwesen so richtig. Um sein 2-Zimmer Haus mit Veranda (Opa schläft immer auf der Vaeranda) befinden sich 3 Tümpel, ein kleiner Tempel, ein Reisspeicher mit Strohdach, das alte Lehmhaus, 2 Kuhställe und ein Gemüsebeet mit Gurken und Kürbissen.
Beim Abschied erwartet uns vor Opas Gartentür das ganze Dorf und ein Grenzer, der einfach mal Neugierig war.
Außerdem werden wir von einer sehr bunten, lustige Menschenmegen, die auf dem Deich steht, verabschiedet, während auf der anderen Flusseite über Bangladesh die Sonne aufgeht.
Wir werden vom örtlichen Taxi abgeholt - wieder ein "Van", auf dem sich jemand abstrampelt, um uns auf dem Klinker-Fahrradweg voranzubringen. Ein paar Kilometer später haben wir einen Platten... War gar nicht so einfach, unseren Gastgebern zu erklären, dass auch wir Europäer die nächsten 3 km bis zur Hauptstraße wirklich ohne Probleme auch selber zu Fuß laufen können.
Irgendwie hat die Landschaft gewisse Ähnlichkeiten mit Ostfriesland: Flach, Grün, Deiche, Kühe & Schafe, Fahrradwege mit roten Ziegeln, Wattenmeer-Geruch und verdammt rutschiger Schlick. Der Unterschied: 20° Wärmer, kein Grünkohl, aber dafür Reis und Palmen, neben Wattwürmern auch Schlangen, Moskitos und Tiger.
Ok - ich gebe zu, es sieht doch ein bisschen anders aus...
Auf dem Rückweg zum Bahnhof Hasnabad sind wir mit einem motorisierten Van unterwegs. Konzept: Man nehme ein Motorrad, baue einen Motor ein, der mehr Krach als Schub bringt und baut das auf 3-Rad mit dach um. Als bremsen kommen alte Reifen, die die Hinterachse umschlingen zum Einsatz. Eisenstangen sind meistens Betonstahl - keine Ahnung, ob das Zeug auf Ermüdung ausgelegt ist... ist auch egal, so lebensgefährlich schnell sind wir gar nicht unterwegs.
Ziegen auf der Fahrbahn - unser Fahrer versucht, sie zu verscheuchen ohne abzusteigen. Klappt manchmal nicht, es kommt aber kein Tier zu Schaden.
Frühstück für Wiederkäuer.
und nochmal weil's so schön war. Wäs wäre schon ein indisches Dorf ohne Rinder?
Auch Schienen können praktisch sein, um seine Kuh daran festzumachen.
Mittagessen bei Mama in Hridaypur, dringend benötigter Mittagsschlaf, S-Bahn in die Innenstadt, JJ's College und die Uni von Kalkutta angeguckt,
nochmal durch einen temporären Durga-Tempel,...
... wo auch irgendwie die Mona-Lisa an der Wand hing und mit der Metro raus nach Dum-Dum zum Flughafen - und das war's auch schon wieder mit dem Wochenende.
Zurück in Mumbai erleben wir etwas neues. Wir sind scheinbar schon so abgebrüht, dass sich die Taxifahrer gar nicht mehr um uns scharen und nur einmal kurz "Taxi?" fragen. Jan fällt gar nicht mehr auf, dass die Ausschilderung "Auto" für den Rikschastand für Fremde unverständlich ist. Auf Anhieb erwischen wir einen Rikscha-Walla, der uns ohne lästige Preisverhalndlungen und Diskussionen auf vernünftiger Route nach Hause fährt... wir scheinen schon langsam ein bisschen zu Indern zu werden.
Weil wir schon verdammt viele Vorlesungen geschwänzt haben, muss das alles an einem (von uns) verlängerten Wochende passieren. Die Züge brauchen 30 bis 38 Stunden für die Strecke - also muss uns SpiceJet nochmal helfen. Heute fliegen wir mit "Mustard".
JJ wohnt praktischerweise in der Nähe vom Flughafen und holt uns direkt am Ausgang ab. Diesmal können wir direkt an den ganzen Taxifahrern vorbeilaufen... JJ weiß noch gar nicht, wie sehr wir uns darüber freuen.
Eines der großen Missverständnisse, dass unseren ganzen Aufenthalt durchzieht ist wieder mal: Wir Europäer sind nicht mir reichen Indern gleichzusetzten.
Wir können 20km laufen, wenn es nicht gerade neben einer Straße in der Großstadt ist und wir ziehen einen normalen Linienbus einem Taxi vor - keine lästigen Preisverhandlungen und bei einem eventuellen Unfall mehr Tonnen unter'm Hintern.
"We Hate Taxis!" Darüber wundert sich JJ ein bisschen, aber er mag Taxis eigentlich auch nicht.
Die Bushaltestelle ist etwas versteckt. Eigentlich hat der Flughafen gar keine Bushaltestelle, aber an der Hauptstraße in der Nähe hält der ganz normale Linienbus trotzdem an. Um dahin zu kommen muss man "einfach nur" vorbei an kaputten LKWs einen ungepflasterten Trampelpfad durch ein paar enge Gassen gehen und nach so 500m ist man schon da. Für reiche Inder scheint dieses öffentliche Transportmittel nicht in Frage zu kommen.
Wenn man sich jetzt in die Lage von jemand versetzt, der gerade aus Frankfurt kommt, ist dieser Weg vom internationalen Flughafen zur Bushaltestelle wieder mal UNGLAUBLICH! Natürlich fliegt Lufthansa auch direkt hierhin...
In ein paar Monaten gibt es wahrscheinlich auch einen Regionalzug, der einen vom Flughafen in Kalkutta abholt. Der Bahnhof steht schon.
Nach so 20min im Bus steigen wir um - weiter geht's mit einem "Van". Van wird üblicherweise mit "Lieferwagen" oder "geschlossener LKW" übersetzt.
In diesem Fall ist es ein Fahrrad mit 3 Rädern und einem übergroßen Gepäckträger, der aus einer 1x1m großen Holzplatte besteht. Wir haben Spaß während wir durch die bunten, wuselnden Gassen kurven und ein paar Beweis-Fotos schießen. Wir sind wieder mal in Indien - im echten Indien.
JJ's Mama hat schonmal das Mittagessen vorbereitet. Es gibt Reis und drei verschiedene Currys. Eigentlich hab ich mich an Reis und Curry schon sattgegessen - aber hier genieße ich das Essen tatsächlich! Im Unterschied zu unserer Mensa ist ihre Gewürzmischung richtig lecker. Ach ja - und da war noch diese kleine Chilli-Schote, vor der man mich nicht gewarnt hatte... ich hatte mich schon fast damit abgefunden, dass sie Schärfe von indischem Essen ein Vorurteil ist... Ich habe Tränen in den Augen und habe erstmal Schluckauf ;-)
Mit ein bisschen purem Reis lösche ich das Ganze. Puh! JJ meint "Ach, die Chilis essen wir eigentlich nicht mit und schieben sie an den Tellerrand" - Naja das wäre ja langweilig gewesen. Irgendjemand fragt uns, was es so bei uns in Deutschland zu Mittag gibt... Vor mir habe ich gerade ein Kartoffel-Grüne-Bohnen-Curry und Reis stehen... mmmh. "Eigentlich das gleiche, aber anders gewürzt und mit Speckwürflen."
JJ's Schwestern ist mit dem Nudelholz zu gange. Die runden Teilchen werden frittiert.
Es gibt auf dieser Welt ein kleines ungeschriebenes Naturgesetz: "Mama macht das beste Essen. Nur Oma kocht manchmal noch besser. Egal, wo du herkommst". JJ der (natürlich) ohne Besteck einfach mit den Händen und ein bisschen Brot den Reis gegessen hat, leckt sich nicht nur die Fingerspitzen, sondern auch die Handflächen :-)
Außerdem sind die Wörter "Mama" und "Papa" interkontinental und auch sowohl in Indien als auch in China bekannt.)
Als mein Teller leer ist (Großer Erfolg - gegen indische Hausfrauen anzuessen ist nicht einfach) kommt plötzlich der Nachtisch: Obstsalat und selbstgemachter Joghurt. Der Obstsalat hat plötzlich so vertraute Zutaten: Apfelstückchen, Bananenscheiben und Kirschhälften in dünner Joghurtsoße. Der Joghurt kommt frisch aus dem Kühlschrank in einer Tonschüssel.
Das Nachmittagsprogramm ist verdammt interessant. Wir haben die Ehre, die komplette Familie auf der Tour zur "Durga Puja" zu begleiten. Für Hindus aus West-Bengalen ist das quasi der Weihnachts-Gottesdienst, wenn ich das richtig verstanden hab.
Papa ist selber Kassenwart des Tempels um die Ecke (hier auf dem Foto). Durga lernt man manchmal in Reli als die Göttin mit den vielen Armen, die son bisschen nach idealer Hausfrau ausschaut, die gleichzeitig kochen, putzen, waschen, Betten machen, Blumen gießen und die Stullen schmieren kann... naja - das sieht die hinduistische Mythologie ein bisschen anders.
Kurzum: Wir schnappen uns eine(!) Rikscha (mit insgesamt 6 Leuten plus Fahrer),
überqueren ein paar S-Bahngleise (auch ohne offizielle Bahnübergänge) und besuchen einen Tempel.
Draußen vor dem Tempel geht eine Treppe runter zum Hugli, ein Nebenarm des Ganges, wo tatsächlich Leute am Baden sind und Blumen opfern.
Im Tempel Innenhof ist Barfußpflicht und Fotoverbot und ganz schön viel buntes Gewusel - Trotz Gewusel schaffen wir es, einen blick auf die heilige Statue im Inneren des Tempels zu werfen.
Danach geht's weiter auf die andere Seite des Flusses. Die Straßen sind verstopft, auf der Brücke Staut es sich - also nehmen wir ein Boot Marke "Nussschale" für unsere kleine Kreuzfahrt auf dem Ganges. Unsere Gastgeber fragen uns noch, ob wir Bedenken haben "Könnt ihr schwimmen, oder sollen wir vielleicht doch Bus fahren?".
Wir haben absolut keine Bedenken. Bilder von Boote dieser Bauart kommen in deutschen Medien meistens im Zusammenhang mit mediterranen Fischern oder Leuten, die von Afrika nach Lampedusa rübermachen vor... Die Fahrt macht richtig Laune - vor allem, weil immer weider kleine Regenschauer anfangen und wieder aufhören und die Crew jedesmal das "Dach" ausrollt - und wieder einrollt. Das Dach ist hier eine Plastikplane, deren Ecken einfach von Passagier zu Passagier weitergericht werden, um sie über dem Deck auszubreiten.
Das Boot ist gar nicht mal überfüllt - ein paar freiwillige Warteschlangenverwalter teilen die Leute in Gruppen mit gesunder Größe ein.
Am anderen Ufer erwartet uns eine relativ neue Tempelanlage, die ein reicher Inder gestiftet hat. Draußen vor dem Tempel findet eine Art Gottesdienst statt, die etwas mit pausenlosem Trommelwirbel und Mönchen in orangen Gewändern zu tun hat.
Auf der Busfahrt nach Hause gibt's einen unglaublichen Stau - aus dem Nichts. Einfach, weil die Straße nur zweispurig ist und Fahrer in beiden Richungen kompromissloses Überholen, stehen sich hinterher zwei Fronten gegenüber und nichts geht mehr. Nach einer gefühlten Stunden löst sich das Chaos auf und wir kommen nach Hause wo's wieder lecker Abendessen gibt.
SUNDERBAN
Sunderban ist ein Teil des Gangesdeltas - voll mit Inselchen und Teil vom Unesco-Welterbe. JJ wurde hier geboren und sein Opa wohnt mit seinem stolzen Alter von 91 Jahren immmer noch da.
Morgens um 6 werden wir geweckt - Papa stellt fest, dass unser Zug gerade vor 5 Minuten weggefahren ist...
So um 8 machen wir dann den zweiten Anlauf, der S-Bahnhof Hridaypur ist im Marschtempo eines Pendlers in 5 Minuten zu erreichen. JJ's Papa hat auf dem Weg zum Bahnhof eine ähliche Geschwindigkeit wie mein Papa, wenn er den IC nach Frankfurt braucht. Diesmal kriegen wir den Zug und rollen nach Hasnabad, der Endstation, 2 km vor der Grenze zu Bangladesh.
In der S-Bahn kann man vor allem Essen und Tee kaufen, aber dieser fliegende Händler hat auch die Zahnbürste für nach dem Essen...
...und kommt überall vorbei, auch wenn der Zug gar nicht mal so leer ist.
Von Hasnabad aus werden unsere Verkehrsmittel etwas abenteuerlicher. Erstmal mit der Nussschalenfähre über den Fluss, weiter mit einem etwas klapprigen Bus, den wir nur mit etwas Joggen noch erwischen, dann nochmal Böötchen fahren und...
...weiter mit einem Jeep-Verwandten Gerät, wo irgendwie 35 Leute reinpassen.
Damit fahren wir an der Grenze von Bangladesh entlang Richtung Süden, wo dann der Sunderban-Nationalpark anfängt. Auf der anderen Seite von einem kleinen Fluss steht plötzlich Dschungel. Davor hängt ein Zaun, der helfen soll, Tiger von den Haustieren fern zu halten. Und auf den Bäumen sitzen alle möglichen Vögel und ich hab kein Wahnsinns-Swarovski-Fernglas aus dem Zivildienst dabei... verdammt.
Dummerweise bekomme ich genau hier langsam Probleme mit meinem Bauch - und freue mich inzwischen schon über sehr einfach gestrickte sanitäre Anlagen... Schon noch aus Keramik, aber nur zum Hinhocken, ohne Dach, aber dafür mit Hüft-hohem Vorhang.
...unser Klopapier haben wir zum Glück mitgenommen. ;-)
Nach der zweiten Böötchen-Überfahrt haben dann auch die Stromleitungen aufgehört. Hier macht man sich den Strom selber.
Und Wasser gibt's entwerder eimerweise aus dem Tümpel, oder am Dorfbrunnen.
JJ ist Geologe. Dieser ganz normal aussehende Dorfbrunnen ist ganz nebenbei auch eine Erdgasquelle. Das Wasser läuft ohne zu Pumpen aus dem Stutzen und schäumt wie Bier aus einem frisch angeklemmten Fass. Wenn man den Stutzen zuhält und die Pumpe überlaufen lässt, kann man den Pumpenkopf mit einem Streichholz anzünden - es bildet sich eine 40cm hohe, blaue Stichflamme.
Eines von vielen kleinen Bauernhäusern mit Strohdach, an denen wir vorbeikommen. Sieht hübsch aus - ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob ich hier auf Dauer wohnen möchte - im Anbetracht der Tatsche, dass diese Gegend hier beim letzten Zyklon ziemlich gelitten hat.
Noch ein Häuschen. Den frisch geklinkerten Weg daneben hat die Regierung nach der letzten Überflutungkatastrophe gesponsert.
Ein kleines Gehöft mit Lotusblumen im Tümpel.
Spontan besuchen wir abends noch JJ's Großeltern, die auf der gleichen Insel im Delta wohnen und übernachten dort. Opa (91) wohnt in einem kleinen Dorf - Google Earth kennt das unter dem Namen "Astakhali" - JJ hat den Namen noch nie gehört. Opa's Gartenpforte ist direkt auf dem Fluss-Deich, auf der anderen Seite ist Bangladesh. Auf dem Weg dahin werden wir vom indischen Grenzschutz inspiziert - der grüne Mann mit der MG war einfach mal neugierig... Leute mit deutschem Personalausweis untersucht er nicht so oft in dieser Gegend.
Opa ist zwar schon alt, häkelt aber noch immer seine eigenen Fischernetze und kümmert sich um seinen Garten mit den Mangos und Bananen. Weitere Bewohner sind noch die 3 Gänse, die Laut geben, wenn Fremde kommen und quasi den Hofhund ersetzten und natürlich mehr als eine handvoll Rinder, die schon in ihrem "Schalfzimmer" stehen als wir kommen. Ich schaffe es leider nicht ganz, ihn zum Geschichten erzählen zu bringen - immerhin hat er die Sache mit der indischen Unabhängigkeit miterlebt und hatte plötzlich eine Grenze direkt vorm Haus, wo vorher keine war... Vor dem ganzen Internet-gedöns und dem hupenden Verkehrschaos hat ihn seine abgelegene Insel ein bisschen gerettet - schwein gehabt!
Die Insel hat noch keine Stromleitung, also sitzen wir im Kerzenlicht, während unser Abendessen auf einem "Cow-Biscuit"-Feuer gekocht wird. Mit der knappen Vorwarnzeit konnte Oma "nur" ein paar süße Kringel, Kügelchen und Kuchen, Reis und Dhal machen. Ich selber hatte nicht mehr viel davon - ich lag schon fix und fertig im Bett und alles drehte sich son bisschen.
Ein Magenproblem und ein Besuch bei Großeltern passen einfach nicht zusammen - verdammt!
Noch vor dem Morgengrauen werden wir von mehreren "Kikeriki"-Geräuschen geweckt. Das erste kommt aus JJ's Handy, die nächsten Male scheinen original vom örtlichen Geflügel zu kommen.
Erst im Morgengrauen sehen wir Opa's Anwesen so richtig. Um sein 2-Zimmer Haus mit Veranda (Opa schläft immer auf der Vaeranda) befinden sich 3 Tümpel, ein kleiner Tempel, ein Reisspeicher mit Strohdach, das alte Lehmhaus, 2 Kuhställe und ein Gemüsebeet mit Gurken und Kürbissen.
Beim Abschied erwartet uns vor Opas Gartentür das ganze Dorf und ein Grenzer, der einfach mal Neugierig war.
Außerdem werden wir von einer sehr bunten, lustige Menschenmegen, die auf dem Deich steht, verabschiedet, während auf der anderen Flusseite über Bangladesh die Sonne aufgeht.
Wir werden vom örtlichen Taxi abgeholt - wieder ein "Van", auf dem sich jemand abstrampelt, um uns auf dem Klinker-Fahrradweg voranzubringen. Ein paar Kilometer später haben wir einen Platten... War gar nicht so einfach, unseren Gastgebern zu erklären, dass auch wir Europäer die nächsten 3 km bis zur Hauptstraße wirklich ohne Probleme auch selber zu Fuß laufen können.
Irgendwie hat die Landschaft gewisse Ähnlichkeiten mit Ostfriesland: Flach, Grün, Deiche, Kühe & Schafe, Fahrradwege mit roten Ziegeln, Wattenmeer-Geruch und verdammt rutschiger Schlick. Der Unterschied: 20° Wärmer, kein Grünkohl, aber dafür Reis und Palmen, neben Wattwürmern auch Schlangen, Moskitos und Tiger.
Ok - ich gebe zu, es sieht doch ein bisschen anders aus...
Auf dem Rückweg zum Bahnhof Hasnabad sind wir mit einem motorisierten Van unterwegs. Konzept: Man nehme ein Motorrad, baue einen Motor ein, der mehr Krach als Schub bringt und baut das auf 3-Rad mit dach um. Als bremsen kommen alte Reifen, die die Hinterachse umschlingen zum Einsatz. Eisenstangen sind meistens Betonstahl - keine Ahnung, ob das Zeug auf Ermüdung ausgelegt ist... ist auch egal, so lebensgefährlich schnell sind wir gar nicht unterwegs.
Ziegen auf der Fahrbahn - unser Fahrer versucht, sie zu verscheuchen ohne abzusteigen. Klappt manchmal nicht, es kommt aber kein Tier zu Schaden.
Frühstück für Wiederkäuer.
und nochmal weil's so schön war. Wäs wäre schon ein indisches Dorf ohne Rinder?
Auch Schienen können praktisch sein, um seine Kuh daran festzumachen.
Mittagessen bei Mama in Hridaypur, dringend benötigter Mittagsschlaf, S-Bahn in die Innenstadt, JJ's College und die Uni von Kalkutta angeguckt,
nochmal durch einen temporären Durga-Tempel,...
... wo auch irgendwie die Mona-Lisa an der Wand hing und mit der Metro raus nach Dum-Dum zum Flughafen - und das war's auch schon wieder mit dem Wochenende.
Zurück in Mumbai erleben wir etwas neues. Wir sind scheinbar schon so abgebrüht, dass sich die Taxifahrer gar nicht mehr um uns scharen und nur einmal kurz "Taxi?" fragen. Jan fällt gar nicht mehr auf, dass die Ausschilderung "Auto" für den Rikschastand für Fremde unverständlich ist. Auf Anhieb erwischen wir einen Rikscha-Walla, der uns ohne lästige Preisverhalndlungen und Diskussionen auf vernünftiger Route nach Hause fährt... wir scheinen schon langsam ein bisschen zu Indern zu werden.
Luftmessung (SA 9.10.)
Ein Teil von meiner Vorlesung "Air Pollution Science and Engineering" ist eine kleine Messungsreihe. An zwei Stellen am Campus werden Geräte aufgestellt die zum Staub, Stick- und Schwefeloxide messen. Jan wird auf dem Sportplatz eingeteilt und sitzt den ganzen Nachmittag unter einem schattigen Baum.
Ich bin am Tor, direkt neben der Hauptsträße.
Die kleine Kiste rechts unten im Bild saugt die Luft zum Untersuchen ein.
Das hier ist nochmal dsa Gerät und die Crew.
Das frische Filterpapier...
...wird nach 5 Stunden tatsächlich pechschwarz eingefärbt von dem ganzen Ruß. Ich will gar nicht wissen, wie meine Lunge aussieht, wenn ich nach Deutschland zurück komme.
Aber zusätzlich gibt's noch den Grobstaub, der schon vor dem Filter in das Filmdöschen gefallen. Kleines Extra ;-)
Alles in allem ein enspannter Nachmittag. Alle halbe Stunde nachsehen, ob die Luftmengenströme durch die Behälter für NOx und SOx noch stimmen und im Zweifelsfall ein paar Stellschrauben einen kleinen Tick in die richtige Richtung mit dem Schraubenzieher geben...
Ich bin am Tor, direkt neben der Hauptsträße.
Die kleine Kiste rechts unten im Bild saugt die Luft zum Untersuchen ein.
Das hier ist nochmal dsa Gerät und die Crew.
Das frische Filterpapier...
...wird nach 5 Stunden tatsächlich pechschwarz eingefärbt von dem ganzen Ruß. Ich will gar nicht wissen, wie meine Lunge aussieht, wenn ich nach Deutschland zurück komme.
Aber zusätzlich gibt's noch den Grobstaub, der schon vor dem Filter in das Filmdöschen gefallen. Kleines Extra ;-)
Alles in allem ein enspannter Nachmittag. Alle halbe Stunde nachsehen, ob die Luftmengenströme durch die Behälter für NOx und SOx noch stimmen und im Zweifelsfall ein paar Stellschrauben einen kleinen Tick in die richtige Richtung mit dem Schraubenzieher geben...
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